Das Wort Stoma leitet sich aus dem Griechischen her und bedeutet Mund oder Öffnung. Medizinisch steht es für eine künstliche Körperöffnung, die operativ geschaffen worden ist. Ein solches Stoma kann dauerhaft oder auch nur für kurze Zeit angelegt werden.
Das Stoma kommt besonders häufig bei bestimmten Krebsformen wie zum Beispiel Blasenkrebs oder Darmkrebs vor. Die wesentlichen Stomatypen sind:
Das Kolostoma bezeichnet im engeren Sinne den Dickdarmausgang und kommt besonders häufig bei Darmkrebs vor. Seltener kommt das Ileostoma vor, das den Inhalt des Dünndarms durch die Bauchdecke nach außen leitet. Letzteres wird vor allem bei Dickdarmkrebs oder anderen schweren Veränderungen des Darms eingesetzt. Insgesamt sind die Gründe für das Legen eines Stomas vielfältig. Alle Gründe haben aber gemeinsam, dass sich der Gesundheitszustand ohne das Anlegen eines Stomas verschlechtern würde.
Der operative Eingriff, der mit dem Anlegen eines Stomas verbunden ist, ist meist recht aufwendig. Die Betroffenen brauchen eine lange Zeit, um sich davon zu erholen und an den neuen Ausgang zu gewöhnen. In der Regel wird schon in der Klinik mit der Gewöhnung begonnen. Auch in der Rehabilitation gibt es Maßnahmen, damit die Patienten den richtigen Umgang mit dem Stoma lernen.
Die Psyche muss sich ebenfalls an den Fremdkörper gewöhnen. Das Tragen eines Stomas kann Ängste verursachen, zum Beispiel mit dem Stoma aufzufallen, angeschaut zu werden oder bei Freunden, Kollegen oder anderen Bekannten auf negative Reaktionen zu stoßen. Mit einem Kolostoma oder einem Urostoma wird oft die Angst des Auslaufens und Riechens verknüpft. Beratungsstellen wie zum Beispiel die regionalen Krebsberatungsstellen bieten Patienten und Angehörigen eine Hilfestellung bei solchen Ängsten und Schwierigkeiten. Auch Selbsthilfegruppen, die den Kontakt mit anderen Betroffenen ermöglichen, sind hier von Nutzen.
Bei einem Urostoma, Ileostoma oder Kolostoma können sowohl verschiedene Beutelsysteme als auch Stomaversorgungen infrage kommen. Stomaversorgungen gibt es ein- oder zweiteilig:
Darüber hinaus gibt es offene und geschlossene Beutel. Vor allem beim Kolostoma werden meist geschlossene Beutel verwendet. Diese werden, nachdem sie gefüllt sind, entsorgt und ein neuer Beutel wird angebracht. Offene Beutel lassen sich am unteren Ende öffnen und können auf diese Weise entleert und erneut verwendet werden. Sie kommen vor allem beim Ileostoma oder Urostoma zum Einsatz.
Fedor Singer